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Seminar "Gestalten und Lernen" in Brünn
04. - 05. April 2005



Durch kreative Tätigkeiten Sprachförderung zu betreiben oder Mathematik zu lernen – kaum möglich? Und dabei gruppendynamische Prozesse auszulösen, ein Unding!

Genau dies sollte bei der Tagung „Gestalten und Lernen“ am 4. und 5. April 2005 in Brünn nicht nur gezeigt, sondern auch erlebt werden. 11 Studentinnen der Fachschaft Kunst und Sonderpädagogik sowie eine Dozentin der Universität Brünn und 10 Lehrerinnen
arbeiteten äußerst konzentriert und engagiert mit.

 

Farbe auf eine große Abdeckfolie geben und durch Auf- und Abbewegungen ein Gemälde in der Gruppe darstellen, war die erste Übung. Zunächst mussten Tennisbälle auf der Plane gehalten werden, was gar nicht einfach ist, wenn der Ball in Schwung kommt!
Vom farbigen Bild konnten Abdrücke auf Papier hergestellt werden,
aus denen in einem nächsten Schritt konkrete Formen gesucht
und mit Filzstift umrahmt wurde. „Bisher hatte ich immer geglaubt, dass ich keine Katze malen kann“, so eine Teilnehmerin. In einem weiteren Schritt sollten die Formen (vgl. Decalcomanien von Max Ernst) ausgeschnitten und in Einbeziehung der räumlichen Beziehung aufgeklebt werden. Sprachförderung (Präpositionen) sowie räumliche Beziehungen werden bei nachfolgenden Bildbetrachtung geübt und vertieft.
 

 
Steine blind abtasten, abmalen, zuordnen, daraus eine Frottage machen, und schließlich aus Flies filzen und mit Kleister und Packpapier nachbilden, waren die nachmittäglichen Aktivitäten. Durch verschiedene Zugänge zu den Steinen über Tasten, Fühlen, Anschauen werden die Eigenarten der verschiedenen Steine immer plastischer und anschaulicher. Jeder Stein hat seine ganz eigene Charakteristik. Abgeleitet aus den Eigenschaften der Steine sollte ein vielleicht auch humorvolles Gedicht auf Tschechisch geschrieben werden. Die tschechischen Teilnehmerinnen schmunzelten und lachten häufig.
Das Schnitzen von Weidenstöcken, rhythmische Übungen damit sowie Jonglieren waren Programmpunkte am 2. Tagungstag. Wie schwierig manche Aufgaben sein können, lässt nachempfinden, welche Erfahrungen Schüler und Schülerinnen im sonderpädagogischen Bereich häufig machen. Hier individuelle Ansatzpunkte und Hilfestellungen zu finden, um zu Erfolgen zu führen, ist die Aufgabe von Sonderpädagogen. Die Sichtweise von der individuellen Ausgangslage des Kindes bis zur individuellen Förderung war für die tschechischen Teilnehmerinnen eher neu.

„Sandwichtechnik“ mit Diarähmchen war die nächste Aufgabe. Materialien wie Späne oder farbige Plastikstreifen, die als Abfall beim Schnitzen anfielen, wurden zwischen Glasdias geklemmt, und dann von zwei Projektoren aus auf drei Gazefahnen projiziert.

Nicht zuletzt durch die hervorragende Übersetzung der Dolmetscherin wurde die Veranstaltung zu einer intensiven gemeinsamen Erfahrung.

 

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